Herzlich Willkommen

Hallo zusammen,
hier ist er nun, der STÜBA-Blog. Wir nehmen euch mit auf unsere Reise.

Es wird für uns überwältigend intensiv. Musikalische Glanzleistungen wechseln sich mit spassig, emotional und packenden Momenten ab...
und nebenbei entsteht auch noch der Dokumentarfilm "TRI.sonanz" über die Menschen in Bosnien und unsere Tour.


Samstag, 17. September 2011

Mittwoch, 14.09.2011 - Donnerstag, 15.09.2011 – Mostar, oh du schöne Stadt

Am Mittwoch erkundeten wir die Stadt vor allem zu Fuß. Der Weg vom Studentenwohnheim im Nordosten der Stadt, in welchem wir untergebracht waren und das sich in unmittelbarer Nähe zum Fußballstadion befindet, bis zur berühmten Alten Brücke (Stari most) inmitten der Altstadt im Osten sind es nur gemütliche 30min Fußweg. Und so blieben die meisten nach der vormittäglichen Stadtführung gleich direkt am Ufer der Neretva unterhalb der Stari most, kühlten ihre Füße im etwa 8° Celsius-kalten Wasser (Angabe ohne Gewähr) und feuerten Männer in Badehosen an, die sich aus etwa 21m von der Brücke in den Fluss stürzten – natürlich nicht, ohne sich zuvor von schaulustigen Touristen ordentlich dafür entlohnen zu lassen. Das Wasser war fantastisch klar und schimmerte türkisblau in der Sonne. Auf den zweiten Blick entdeckte man jedoch einige kleine Plastikteilchen, die am Ufer vorbeitrieben. Der Zugang zum Wasser war steinig und vereinzelt mit Glasscherben bedeckt. Auch das Ufer und der Strand bargen einige leere Plastiktüten sowie Flaschen, die unachtsam einfach liegengelassen wurden und damit das Idyll trübten. Ein Bild, das sich leider an anderen naturbelassenen Stellen außerhalb Mostars wiederholte und ein gewisses Unverständnis über die Rücksichtslosigkeit der Touristen und/oder Einheimischen provozierte. Aber zurück zum Ufer…

Die Sonne brannte so heiß – von Taxifahrern erfuhren wir, dass im Hochsommer (Juli und August) 57° Celsius keine Seltenheit waren -, dass manche von uns in mitgebrachten Badesachen in die kühlen Fluten sprangen. Es dauerte nicht lange und die ganze Stüba nebst Bosniern fand sich im Wasser wieder – zur Not auch in Boxershorts. Dabei ist das Baden hier nicht ganz ungefährlich. Das Ufer fällt ziemlich schnell tief ab, die starke Strömung und Wasserverwirbelungen in der Mitte des Flusses sind nicht zu unterschätzen. Mit vollem Krafteinsatz gegen die Strömung schafft man es gerade einmal, auf der Stelle zu schwimmen - eindrucksvoll bewiesen durch unsere Männer. Nach dem Essen ging es für die Meisten für Proben in den Konzertsaal, dem Hrvatski dom (Kroatisches Haus), einem wunderschönen Theater direkt am einzigen Kreisverkehr der Stadt, dem zentralen Straßenknoten. Zu den Proben und zum Konzert folgt ein weiterer Blogeintrag. An dieser Stelle springen wir erst einmal zum nächsten Tag (Donnerstag) und einem geplanten Ausflug vor dem Konzert.

Gemeinsam mit einem deutschsprachigen Reiseleiter ging es am nächsten Vormittag gen Süden aus der Stadt hinaus. Außer ihm und Jens kannte wohl keiner in den Bussen das Ziel der Reise. An Weinstraßen entlang fuhren wir zunächst nach Blagaj, um die nahegelegene Buna-Quelle zu besichtigen. Es handelt sich dabei um eine höhlenähnliche Felsenöffnung, aus der Wasser sprudelt. Dieses ist so frisch und sauber, dass wir es uns nicht nehmen ließen, unsere leeren Flaschen mit reinstem Quellwasser zu füllen und so für Erfrischung und Abkühlung bei den heißen Temperaturen zu sorgen. Über der Quelle erhebt sich ein steiler, 25m hoher Felsen, der das perfekte Motiv für Photos wurde.

Spätestens an der zweiten Stelle, zu der wir nun auf dem Weg waren, dämmerte in uns die Erkenntnis, dass wir uns den ersten Stopp an der Buna-Quelle hätten sparen sollen. Wir waren mittlerweile eine weitere Stunde nach Kraviče gefahren und gingen unverhofft ein paar neu befestigte Treppen hinunter, als sich vor unseren Augen das Paradies auftat. Unzählige Wasserfälle ergossen ihr Nass die Felswände hinab in einen kleinen See. Gesteine und Felsen ragten aus dem teilweise nur kniehohen Wasser heraus, die oberen Felswände hinter den Fällen waren durchsetzt von kleinen Nischen und Höhlen, in denen Badende dem gewaltigen Rauschen zusahen. Ein wundervolles, tiefes Blau schien den Himmel zu spiegeln, klarte zu flachen Stellen immer mehr auf und gab den Blick frei auf den steinigen Grund. Erneut hielt es keinen lange am Ufer und alle stürzten in die milden Fluten, standen unter oder hinter den Wasserfällen, erklommen die Felsen und sprangen kopfüber wieder hinein oder legten sich nach kurzer Abkühlung einfach auf die Wiesen entlang des Sees. Die Möglichkeiten des Zeitvertreibs waren für ganze 40min schier unbegrenzt. Denn so lang sah der Zeitplan unseren Aufenthalt an einem Ort vor, an dem man Tage verbringen möchte. Schließlich verließen wir teils traurig, teils glücklich (zumindest kurz dort gewesen zu sein) den Ort zurück nach Mostar, jedoch nicht, ohne zumindest auf dem Rückweg noch ein ausgiebiges Mittagessen in einem luxuriösen Hotel einzunehmen und uns so für das abendliche Konzert zu stärken.


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