Herzlich Willkommen

Hallo zusammen,
hier ist er nun, der STÜBA-Blog. Wir nehmen euch mit auf unsere Reise.

Es wird für uns überwältigend intensiv. Musikalische Glanzleistungen wechseln sich mit spassig, emotional und packenden Momenten ab...
und nebenbei entsteht auch noch der Dokumentarfilm "TRI.sonanz" über die Menschen in Bosnien und unsere Tour.


Samstag, 17. September 2011

Mittwoch, 14.09.2011 - Donnerstag, 15.09.2011 – Feiern, Feiern, Feiern

Dass die STÜBAs gern feiern, weiß jeder, der sie schon kennengelernt hat. Ob es was zu feiern gibt oder nicht ist egal – es gibt immer was zu feiern. Deswegen ist der Titel eigentlich auch unvollständig und möglicherweise missverständlich. Er könnte fälschlicherweise suggerieren, dass nur an diesen beiden Abenden gefeiert wurde oder – um Gottes Willen –, dass generell nur am Abend gefeiert wird – eine Tageszeit, die bekanntlich immer zu schnell vorbei geht und deswegen stets künstlich in die Länge gezogen werden muss (aus Morgen mach Abend). Ich könnte die Datumsangabe ohne großes Nachdenken auf den Beginn der Tour legen und ihn, ohne zu wissen, was noch kommt, auf das Ende der Tour ausdehnen. STÜBAs feiern eigentlich immer, außer, wenn sie schlafen, aber selbst da bin ich mir nicht sicher. Sie feiern überall, ob im Bus, an der frischen Luft oder auf der Bühne, Hauptsache miteinander. Und so wechselten auch in den beiden Tagen in Mostar die Orte der Feiern regelmäßig.

Am Mittwoch wurde vor allem das Ufer der Neretva unterhalb der Stari most als Schauplatz des bunten Treibens auserkoren. Nachdem eine kleine Gruppe die Clubs der Stadt überprüft und einen für einzigartig aber mit schlechter Musik befunden hatte, traf sich ein Großteil der STÜBA zufällig oder bewusst – wer kann das schon sagen – an eben jenem besagten Ort. Es wurde lange getrunken, erzählt, gelacht und nach und nach lösten sich einzelne, kleinere Gruppen, um den Heimweg anzutreten. Wer die letzten Tage etwas aufmerksamer verfolgt hat, weiß, dass das noch nichts zu bedeuten hat und man erst in Sicherheit ist, wenn man im Bett liegt. So kam es dann auch, dass man sich in Stoßgruppen auf der Terrasse vor dem Studentenwohnheim wiedersah. Die Einen gingen ins Bett, die Anderen blieben noch ein wenig sitzen und wieder andere kamen gerade erst aus der Stadt. Unter ihnen eine Gruppe aus zwei Personen: Matze (Bass) und Albrecht (Violine). Albrecht stand gut im Stoff und war sichtlich gelöst. Auf die Frage, was los sei, erzählten beide die Geschichte von den verschollenen Fünf. Sie seien zu siebt aus der Stadt hochgelaufen (Katharina (Cello), Juliane (Violine), Robin (Schlagwerk), Arvid (Viola), Alex (Cello) und Matze mit Albrecht) und kurz hinter dem Stadion Richtung Studentenwohnheim um die Ecke gebogen. Als sich Matze, Albrecht und Alex nach der Kurve umdrehten, standen sie plötzlich zu dritt da. Auch Alex, der kurz um die Ecke bog, um nach dem Rest zu schauen, sei plötzlich weg gewesen, verschwunden. Als sie uns dies erzählten, machten wilde Gerüchte die Runde: Sie seien möglicherweise in ein Wurmloch unmittelbar hinter der Ecke gezogen wurden und lägen nun möglicherweise mithilfe des Wurmlochs bereits gewaschen und umgezogen im Bett. Nachdem einige andere vom Ufer wiederkehrten und behaupteten, die Vermissten gar noch unten gesehen zu haben, war plötzlich die Frage viel interessanter, ob man sich nicht vielleicht eingebildet habe, zu siebt gelaufen zu sein…nun gut, es war ja auch nur ein kurzer Gedanke, den man nicht unbedingt und in jedem Fall ausschließen muss. Albrecht drängte beharrlich auf eine Lösung: „Was machen wir denn jetzt? Das ist nicht gut! Das ist nicht gut!...“ Also schnappten wir uns Beppo, einen streunenden Hund, den eine der ersten Gruppen bereits aufgegabelt, getauft und mit hoch zur Herberge gebracht hatte und gingen mit Matze und Albrecht zu besagter Ecke. Dabei schien mir Albrechts Sorge nicht ganz so dringend, zumindest nicht so dringend, wie das Geschäft, dass er auf dem Weg nach unten im Busch noch zu verrichten hatte. Wie dem auch sei, wir kamen an die Ecke und das Tor vom Stadion stand auf. Beide versicherten, direkt vor dem Tor gestanden zu haben, sodass es unmöglich war, unbemerkt dort hinein zu gelangen. Nach einer Weile fand sich zumindest Alex wieder ein, der nach den vier Verschollenen zuerst geschaut hatte. Er war weder gewaschen noch umgezogen, was die Wurmlochtheorie gänzlich wiederlegte. Er hatte niemanden gefunden. Albrecht ging unterdessen noch immer der Frage nach, was wir jetzt machen und wiederholte weiter: „Das ist nicht gut!...“. Aber selbst das konnte mich nicht mehr vom Bett abhalten und wir gingen gemeinsam zurück zur Herberge. Es war ja schließlich mittlerweile schon halb vier. Ich ging hoch aufs Zimmer, während Beppo noch eine volle Windel aus einem auf der Terrasse geparkten Kinderwagen zog und sie genüsslich über die gesamte Terrasse verteilt in kleine Stücke riss. Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass die verschollenen Vier im Stadion waren und sich die Zeit mit Sprint- und Weitsprungübungen vertrieben hatten. ENDE

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